Dienstag, 14. März 2006

Blogschreiben stinkt

„Ich rieche, rieche Menschenblut!“, tiefe Stimmen sind das und da fürchtet sich die Blogschreiberin, da fürchtet die Blogschreiberin um ihr Menschenblut, „Weil die Stimmen aber auch so drohend sind!“, schreibt sie in ihren Blog hinein und macht hunderttausend Rufzeichen dazu wegen der hunderttausendfachen Angst und für die anderen Blogger, die sie auslachen: „Sei nicht feig!“, aber sie fürchtet sich weiter und sticht, eine paradoxe Intervention (lieber Fremdwort als Fremdling), jeden Morgen aufs Neue in ihren Zeigefinger und dann der Ekel wegen der vielen heimlichen Reibepfoten, die ihr Blutsbrüderblut antragen: „Ich bin doch ein Weib, hab Blut’s genug!“ (zur Not müssen’s die Märchen tun), die tiefen Stimmen entfernen sich, Gemantsche von Blut, Igitt & Nein: Blutwurst nur vom Biobauern persönlich, gemeinsam zu fressen am Kulttischerl, nach Thymian muss es riechen (Herbes statt Schmerbes), „Sind wir uns doch ehrlich, da kann einem schon einmal ein Rülpser auskommen von den vielen BioInhaltsstoffen!“, es stinkt nach Magen, der sich umgedreht hat und verkehrt herum am Bildschirm klebt: „Ich rieche, rieche Menschenblut!“, „Das ist ein Irrtum, meine Damen und Herren“, schreibt die Blogschreiberin, aber da sind die tiefen Stimmen schon weg.

(Thema: Tagebuch)

Willi kippt um

Ein unübersetzbares Tortenstück, aber Willi schlägt sich immer noch den Wanst voll. In den Katakomben rumort es: „Wer hat von meinem Tellerchen gegessen?“ „Wer hat seine Schuhe unter mein Tischlein gestreckt?“ „Wer hat mit meinem Suppenlöffelchen seine Beulen gekühlt?“ Willis Wanst wackelt vor Lachen, Arme und Beine vor Vergnügen in die Luft gestreckt. Die Servierkraft räumt schnell den Tisch ab, mit wenigen Handgriffen faltet sie das Tischtuch vom Tisch herunter, sie kennt Willi und da kippt er auch schon auf den Rücken, wie ein Käfer liegt er der Servierkraft im Weg, sie ruft dem Konditormeister zu: „Jetzt hätt i mi boid dastessn!“ Ein Engerl mit Zahnlücke schwebt aus den Katakomben heraus. Das Engerl streicht Willi die Strähnen aus dem Gesicht und den Wanst glatt, Willi weint und will nie wieder aufstehen. Der Konditormeister holt die frischen Torten aus dem Backofen, der Geruch zieht sich bis in den Gastraum. Das Engerl schwebt zurück in die Katakomben, die Servierkraft hilft Willi auf die Beine.

(Thema: Was einem so einfallen kann)

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