Samstag, 18. März 2006

Zug um Zug

Da war ein großer Raum mit einem meilenweiten Esstisch („Von Herzogenburg bis Spielberg, das soll uns erst einmal einer nachmachen!“), dann Lebertranfelle über den alten Melkschemeln und ein versteiftes Tischbein mit Fußsohlen aus gedengeltem Blech, da war ein Stubenarrest („Du hast, du hast, du hast!“) und ein Verstoß. „Unumstößlich ist gar nichts“, sagte der Hausherr und lachte, dass die Wände zitterten, „Ja sind wir da vielleicht in einem Sturmkanal?“, fragte die Dame des Hauses und zog sich ein Lebertranfell über die Ohren. Der Hausherr zauberte eine Rotweinflasche aus dem Ärmel, die Gläser klirrten rubinrot wie die Vorhänge, die bis zum Boden fielen in ihrer Scham, das Kind wurde ins Bett geschickt, weil morgen der Stubenarrest eh vorbei war: „Hast g’hört?“ Am Boden lag hauchdünn ein Film aus Mehlstaub und trapptrapptrapp war das Kind auch schon weg. Die Dame des Hauses hob einen Zipfel des Lebertranfelles und bleckte dem Hausherrn ihr Zehntausend-Euro-Gebiss ins Gesicht.


(Thema: Wir erfinden neue Gattungen / Eine Indubiosität)

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