Montag, 20. März 2006

Wilhelm, der Conquestator

Wilhelm, der Conquestator, war großzügig, er verlangte nur Lippenbekenntnisse, Handbekenntnisse, Beinbekenntnisse, ab und zu ein Beckenbekenntnis, das war alles, das er verlangte, und es wird berichtet, dass er gelegentlich sogar ein Auge zudrückte, fielen die Bekenntnisse nicht ganz so aus, wie es sein hätte sollen. In Wirklichkeit verfocht er nämlich die Freiheit des Geistes und was das betraf, war er unerbittlich. Wehe dem, in dessen Augen er Stäbe, Zäune, Gitter oder auch nur einen hauchdünnen Schleier sah. So hingezaubert, so zierlich und fein konnte gar nichts sein, als dass er es nicht erspähte bei seinen Conquestationen, denen sich jeder stellte, der nichts zu verbergen hatte. „Freiheit, wirkliche Freiheit, versteckt sich nicht“, pflegte Wilhelm, der Conquestator, zu sagen, drückte es jemandem beim Morgenappell die Augen zu, weil er vielleicht verschnupft war und es ihm die Lider so zugeschwollen hatte, dass er die Augen beim besten Willen nicht aufkriegte, auch er wurde in die Steinbrüche geschickt: „Bis euch die Augen brechen“, sagte Wilhelm, der Conquestator, dem es nämlich wirklich ernst war.

(Thema: Portrait)

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