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ahg - 28. Mär, 06:38
Weil es sich bei der im Sieb abgefangenen Haut um Menschenhaut handelt, gerät das Morgenpersonal in ungewohnte Betriebsamkeit. Hektisch wird nach einem Werkzeug gesucht, mit dem sich die Haut aus dem Sieb entfernen lässt, ohne sie zu zerlöchern oder gar zu zerreißen, und schnell muss es gehen, damit sie nicht festtrocknet. Chinesische Essstäbchen bieten sich an, denn bei Fingern kann für nichts garantiert werden und Garantien sind gerade am frühen Morgen sehr wichtig, damit das noch schlafwarme Bett nicht plötzlich seine Fänge ausfährt, Hautfänge, Hautanfänge, Träume von früher, Kakaohautträume, die noch weniger stattgefunden haben als die Menschenhaut, die nun mit Essstäbchen aus dem Sieb gezupft und vorsichtig zwischen zwei Dachlatten zum Trocknen aufgespannt wird, nur das Antackern lässt sich nicht vermeiden. Das Hautsegel wird ans Fenster gestellt, erschöpft spricht man nun endlich dem Kaffee zu und die Sonne scheint milchig, als ob sie das Morgenpersonal mit dem hereinbrechenden Tag versöhnen wollte.
(Thema: Wir erfinden neue Gattungen: Indubiosität)
ahg - 28. Mär, 06:19