Montag, 13. März 2006

im wunderland der cashewnussträger

da fällt der groschen da klingelt das
glöckchen da geht die tür auf und
hereinspaziert hereinspaziert
hereinspaziert ins wunderland der
cashewnussjäger stoßen leuchtende kugeln
aneinander wie luise ein
plingelinglinksherum und rechts da steht
der geruch von kerzen in die höhe ein
fickdichinskniebaum und überhaupt ein
plumcake ruft feurio das haar wirft eine
lockenpracht und keine splissatur kein
windwachel nur ein renken fleisch aus der
selch ja nicht einmal ein
kubikmillimeterchen luftlinie wäre das
mindeste aber ehrlich gar überhaupt nichts
bewegt sich ist der stall auf halbem weg in
den misthaufen gefallen in richtung
millibitschn und mauloffen gestanden wir
atmenlos die hacken dem teufel zu auf der
linken handpuppe und gewandt turnt er
rechts zwischen dem fußwerk herum das
klopfstangen gleich haben wir dich oder
wie ist das noch einmal gleich gegangen

(Thema: Tango Experimental)

Das Haus ist heut’ aus Chinoise

Chimisettes Augenlider öffneten sich langsam, als die Drei samt Anhang durch die Tür drangen: „Meine Herrn, das Haus ist heut’ aus Chinoise“, sagte sie träge, dann schlossen sich die Lider auch schon wieder und die Augen drehten sich drei Spalt breit zurück. Klack-Klack-Klack, erst der Anhang, dann die Drei, sie rasteten rückwärts hinaus. Die Tür schlug mit allen Salben geschmiert ins Schloss, gedämpft durch Wände aus Meterware war zu hören: „Jaja wer wird denn aus Liebe geweint werden“, Chimisette wurde rund ums Augenrad fast bis ins finstere Mittelalter gedreht und keiner wurde erhört: nicht Mike, der Unverbesserliche, nicht George, der Ritter, nicht Jakob van der Mühlen. Kühl rieben die Vorhänge an den Fensterscheiben des Boudoirs, unten auf der Gasse rief der Anhang: „It’s Tea-Time! Das Wasser kocht schon, Madame!“ Mike, der Unverbesserliche, wurde unter den Wasserkessel geschoben, George, der Ritter, in den Türspalt gepresst und Jakob van der Mühlen in schweren Ketten abgeführt. Chimisette räkelte sich, ihre Beine lang bis zum Türspalt, ihre Brustspitzen hoch bis zum Plafond, ihre Haare weit bis auf die Gasse hinaus.

(Der Museumsführer reckt sich in die Höhe: „So kommen Sie doch bitte weiter, meine sehr geehrten Damen und Herren: ein Hut, ein Fick, ein Regenschirm und vorwärts, seitwärts, rückwärts und schließen, so geht das!“ Beherzt, wie er ist, macht er die Schrittfolge gleich vor und seine Stimme ist heiter, dies aber nur wegen des Binnenreims und des Trinkgelds, das er erhofft, wenn er am Ende der Führung seine Hand zum Gruß herausschnellen lassen wird.)


(Thema: Portrait)

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