Das Haus ist heut’ aus Chinoise
Chimisettes Augenlider öffneten sich langsam, als die Drei samt Anhang durch die Tür drangen: „Meine Herrn, das Haus ist heut’ aus Chinoise“, sagte sie träge, dann schlossen sich die Lider auch schon wieder und die Augen drehten sich drei Spalt breit zurück. Klack-Klack-Klack, erst der Anhang, dann die Drei, sie rasteten rückwärts hinaus. Die Tür schlug mit allen Salben geschmiert ins Schloss, gedämpft durch Wände aus Meterware war zu hören: „Jaja wer wird denn aus Liebe geweint werden“, Chimisette wurde rund ums Augenrad fast bis ins finstere Mittelalter gedreht und keiner wurde erhört: nicht Mike, der Unverbesserliche, nicht George, der Ritter, nicht Jakob van der Mühlen. Kühl rieben die Vorhänge an den Fensterscheiben des Boudoirs, unten auf der Gasse rief der Anhang: „It’s Tea-Time! Das Wasser kocht schon, Madame!“ Mike, der Unverbesserliche, wurde unter den Wasserkessel geschoben, George, der Ritter, in den Türspalt gepresst und Jakob van der Mühlen in schweren Ketten abgeführt. Chimisette räkelte sich, ihre Beine lang bis zum Türspalt, ihre Brustspitzen hoch bis zum Plafond, ihre Haare weit bis auf die Gasse hinaus.
(Der Museumsführer reckt sich in die Höhe: „So kommen Sie doch bitte weiter, meine sehr geehrten Damen und Herren: ein Hut, ein Fick, ein Regenschirm und vorwärts, seitwärts, rückwärts und schließen, so geht das!“ Beherzt, wie er ist, macht er die Schrittfolge gleich vor und seine Stimme ist heiter, dies aber nur wegen des Binnenreims und des Trinkgelds, das er erhofft, wenn er am Ende der Führung seine Hand zum Gruß herausschnellen lassen wird.)
(Thema: Portrait)
(Thema: Portrait)
ahg - 13. Mär, 07:39
Das erinnert mich
Wobei mich