Megerlin kommt aus Schwarzbeuren
Megerlin steht unter soviel Luftdruck, dass er nicht einmal mehr seine Schuhe ausziehen kann. „Bücken ist nicht!“, sagt er und lächelt nachsichtig, als ob ihn jemand etwas unendlich Dummes gefragt hätte. Ist keiner zur fremden Hand (fast ein Meter Entfernung zur Brust, das ist wie fernsehen!), geht er in Schuhen zu Bett (lässt er sich vorsichtig ins Bett fallen), träumt er, der ewige Wanderer zu sein, und wacht auf in einer Pfütze, die er Seelenschmelzwasser nennt, und keine Urinflasche ist’s, was da unter dem Tuchent verrutscht ist, darauf legt er großen Wert. Er kommt am Morgen nur mit Hilfe einer der benachbarten Schwarzbeurinnen in die Höhe, springt dann aber wie ein Luftballon durch Schwarzbeuren und Umgebung, nicht erst ein Mal musste er am Abend richtiggehend eingefangen werden. Er will sich Blei in die Schuhe gießen lassen wegen dem Glück, das es ist, nicht gegen spitze Gegenstände getrieben zu werden und sich ein Luftloch nach dem anderen einzuhandeln (soviel Kaugummi kann er bald nicht mehr kauen, wie er braucht, um sich abzudichten!), aber die Schwarzbeurinnen, so entgegenkommend sie sonst sind, behaupten, dass das nur zu Silvester gehe, und das sei – es tue ihnen unendlich Leid – erst einmal vorbei.
(Thema: Portrait)
(Thema: Portrait)
ahg - 5. Mär, 08:48
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