Ein verschenktes Ohr
Ich schenkte ihm eines meiner Ohren, weil er, ohrlos, wie er war, gar so traurig dreinschaute und weil ich meine heiligen fünf Minuten hatte, aber dann musste ich bemerken, dass er nach Hundeart wie besessen auf dem Ohr herumkaute, anstatt es sich ans Hörloch nähen zu lassen. Der Ärger über diese sinnlose Zerstörung meines Ohrgeschenkes schärfte meine Sinne und so fiel mir auf – leider zu spät! –, dass mich der hündische Blick, mit dem er um eine milde Gabe gebettelt hatte, getäuscht hatte. Ihm fehlte – Wie anders verhielt es sich nun bei mir! – keines seiner Ohren, sie waren bloß coupiert, wie es bei Boxern üblich ist.
(Thema: Naturalie)
(Thema: Naturalie)
ahg - 11. Mai, 06:55
liebe thau,
mit grüßen
andrea