Donnerstag, 27. März 2008

wenn das kind im regenmantel und kein regenbogen und zebrastreifen

kinderwunderland ist nicht ist konsequent nicht mehr als erwachsen
wenn das kind im regenmantel und kein regenbogen das kind im regenmantel weiß es
genau: gelbe ölfarbe das ist nicht gut wenn es regnet
mit dem wasser davon kugeln (das kind) du musst nur so machen sagt es zu mir
(ich) und drückt seine augen zusammen da kommt
die frau mit den zitronenwadln süßsauer lächelnd eine ohrfeige
die schmeckt auch wenn der zebrastreifen besetzt ist und die autos schlange steh'n
das kind presst die gliedmaßen an sich hält den atem an pass auf dass du nicht zerplatzt
sag' ich die zitronenwadeln
stampfen drauf los und wissen genau was ist ich lächle süßsauer das kind
ist schon abgeperlt an mir die ölfarbe gelb das rutscht bis new york
ein glitzern am regennassen asphalt passt nicht in meine hand passt
bis heute nicht was für ein verlust sag' ich (ich) und leg' lidschatten auf
und lipgloss und lächle in den spiegel bis er sprünge kriegt ich sag'
falten als ob ich's nicht besser wüsst nehmen's botox sagt die hübsche vom verkauf
die von der buchhaltung fährt sich über die stirn und schweigt
ich tu so als ob ich nichts merk' als ob ich's nicht wüsst und weiß es doch das kind
im regenmantel und kein regenbogen ist nicht konsequent nicht mehr als erwachsen
mitten auf der straßen steh'n wenn es regnet und der zebrastreifen ist besetzt

Mittwoch, 26. März 2008

straßenlebens, trickgesteuert

an der ecke: die apotheke da kamst du des straßenlebens lang als die
lampen wackelten im wind oder war'n es die röhr'n in der die straßenschlang’
windung saß der strommann aus dem trickfim von neulich weißt du noch
als du die würfel geg'n die wand geworf'n hast du lieber himmel
war das heftig fünfundzwanzig jahr’ und du gehst immer noch
aufrecht wenn du nicht gerade die würfel suchst du lieber
mann und aspirin gab's und der straßenschlangenmann schwor tausend fehler
wie du an der ecke: die apotheke und das haus gegenüber hat gebrannt wie auf
regend wie aufgeregt flog'n deine haare angesengt das tat mir leid dich hatte
ich nicht gemeint aber die schlange hat gezuckt wie du wenn du gekommen bist
mir oder den ander'n weibern da brannte dein haar so lichterloh
du siedler von catan malefiz und noch einmal das verzeih ich dir nie in röhrchen gab es
dein blut zu kaufen an jed'm eck dafür hab’ ich gesorgt die apotheke war zu
der apotheker tot und du an der ecke biegst du ein
so kommst du zu mir links dann rechts was hab' ich gesagt da findest du mich wie ich
straßenlebens bin den schädel aus dem fenster hängend wie gehängt und flackernd schlagen
fallen aus meinem haar fallen flackernde schlangen hinunter auf dich wenn
du kommst und die würfel an die hauswand wirfst bin ich da

Samstag, 22. März 2008

ich bin dir

ich bin dir gut sag' ich zu dir und folg' dir in die unterwasser
pfütze: ein wellengang mein wellengang mein fuß zieht kreise
leise sag' ich bin ich dir nicht gut aus augenschlitzen red' ich da da
her du lächelst weich ich häng' den anker in den wellengang
der mond ja runzelt noch ein letztes mal die stirn dann
wird es ruhig ich sitz' mit meinem augenschlitz auf dir und heb'
den mund zu spitz für deinen sanften blick und bohr' ein riesen loch in
deine brust draus springt empor ein wasserfall der mond kippt rückwärts
in den see den untersee denn helfen will er dir und stopp
ein plopp steckt er im loch und stopft die brust dir zu mit
mondenrund bis du gesund ich schlitz' die augen spitz' den mund
ich zieh' den anker aus dem see wir treiben fort: dunkel ist's am himmel
hell in deiner brust die unterwasserpfütze sickert nach und nach nach unten
ich schlitz' die augen spitz' den mund der mond reibt sich am kies: ich
bin dir gut sag' ich zu dir und drück' den mond aus deiner brust
zerkratzt steht er am himmel jetzt ich bin dir gut sag' ich

Donnerstag, 13. März 2008

erinnere mich und erinnere mich später

drogeriegeruch im laden von onkel egon der war der chef der chef
im weißen kittel wie ging das eigentlich damals im osten: das ist wie vor fünfzig jahren
die kernseife und kein geschenkspapier da willst du gleich gar nichts kaufen und die luft
die kohle hab' ich später gelesen gesehen hab' ich sie am gehsteig
bürgersteig trottoir und die straßen sind viel breiter als in wien
und der großvater mit dem netz in der hosentasche immer
musst du immer dabei haben weil du nie weißt ich
weiß es aber noch vom letzten jahr und opa holt
selters weil mineralwasser kennt hier keiner aber clubcola
und oma macht kompott aus erdbeeren tiefgekühlt
das soll ein wunder sein wegen der westrente weil die grenze
zwischen hier und da und plötzlich war die mauer: aus
labbrigen erdbeeren im dezember: ein ddr-wunder und eine seife aus onkel
egons laden zu weihnachten für die mama die hier mutti heißt und opa
reckt den arm in die höhe: so hoch lag der dreck und die ddr weißt du die ddr
der dusslige rest jedes mal lächeln und ich
erinnere mich und erinnere mich später die angst ohne pass
bin ich tot wenn ich nicht wienerisch red - weanerisch sagen
die onkel wenn sie wienerisch reden auf deutsch und poltere ich hinein
mit breit- und quervokalen die mir in den ohren stecken
bleiben bin ich fremd nicht nur west

Mittwoch, 12. März 2008

die maladie die maladee die maladaa

klar doch sitzen maladie und maladee im eck zu
sammen mit der dame vom flattrigen schuh und der abg'rissenen hose
leichtmatrose nein: schwergewicht die maladaa - sie will das nicht die
maladie die maladee im eck sind griffbereit: drei oder fünf sachen zum
zusammen upunkt untereinander upunkt nebeneinander: schachteln das macht
glücklich sagt der herr papa mit einem lächeln im gesicht dass ich ihm glauben nicht
aber möcht so gern hat sie's getan geschichtelt und geschacht die frau mama
lacht so laut dass ihr das wadel platzt
jetzt teddybär mit schießgewehr: das war aber eine mörderhetz
sagt die puppe von der ersten rollstellage beim müller mit zwinkerndem
elektroaug' da schauert's mich und schichtelschachtel ins eck zum flatter
schuh und drauß bist du fünf sachen sind's gewesen jetzt hat der müller
zugesperrt das eck verwaist der papa schweigt die mama flickt ihr wadel heut mit gummigarn
dumm's madl sagt der alte dort am bild ich reiß den rahmen her zu mir upunkt weg
in mein eckt und leicht ist's nicht sagt schwergewicht ich brauch das nicht hab ja
die maladaa die maladee die maladie in der station vergessen g'habt

Samstag, 8. März 2008

die stirnbind das auge das halstuch

weil du halsweh hast oder den schmerz in den augen vom hosentürl-offen
und das hirn glüht aus den ohren wie bei goofie oder war es
donald duck das ist so lang her verzeih doch die füß brechen unter
mir oder bist du es so schwer liegt satz um satz
ich sag stirn aug hals sag ich dir das knacks be die ohrknöchelchen fällt
wo ist die wollmütz zum aufsetz für solc he und plumps
fäll die stirnbind das aug das halstu sind ins aug gefall dass es trän
t unter dem blauen geweb aus schreck hab ich mir ein haus gebaut das
sich biegen und brechen möcht könn das biegt und bricht nich t ver
bogen ist s aber manch es mal wenn der schreck in s wassergla s gefallen i s t
unter die stirn unters aug in den hals das tut weh bis in den fu ß zipft der
reißverschluss zu klappt das aug ist ein end in sicht ist end lich schluss nicht
sein und gewesen sein: ja holt hals luft

Mittwoch, 5. März 2008

niedergelegt und über den boden gezogen

niedergeleht-und-ueber-den-boden-gezogen

so ruhig liegt die erle. so müde. so hingegossen, sagt der holler, weil ihn seine süßen hollerblüten schon jucken. da legst di nieda, sagt der junge ahorn, der so gern ein kinderbuch sein will und sich auch in diesem jahr wieder täglich die blätter spitzen wird. was ihr immer habt, sagen die brennesseln, kaum dass sie ihre fühler aus den wurzeln gestreckt haben, und schneuzen sich erst einmal kräftig. gebt acht, verfangt euch nicht!, ist aus dem dirndlstrauch zu hören, dem ängstlichen. der fichte ist das alles egal, die hat schon viel zu viel gesehen in ihrem fichtenleben. ich reg mich schon lang nimmer auf, sagt sie zum haselnussstrauch, der ihr schon so weit über den kopf gewachsen ist, dass er sie nicht mehr hört. die erle aber kratzt dem himmel ein loch, damit die sonne noch kräftiger scheinen kann, und ihre äste: so sanft über den weg gelegt und den abhang hinauf.

(thema: schreiben nach bildern)

Was kommt

Was-kommt

Sonntag, 2. März 2008

Ein Meer von

Fruehlingsknotenblumenwiese

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