Über die Auflösung und das in der Konzentration ...
... eines Teiches zum Beispiel, in dem dann aber wieder gar nichts konzentriert ist: viel zu viel Wasser und im Wasser erst die Fotoauflösungen. Da gibt’s nichts Messerscharfes, da ist doch alles von diesen sanften Teichwellen verwackelt, aber schimmern lasst uns (ein heller Abend kurz vor der Mittsommernacht): ein Hochglanzkonzentrat mal Tausend und mehr, ja: Frequenzen über die Jahre gezogen, dann plötzlich zwischen zwei Rotweingläsern ein Ruck, das gute Tausend, durcheinander geworfen, durcheinander gespült. Da kennst du keinen Anfang und kein Ende mehr und dazwischen: das Chaos, sagt jemand und hat eine Zufriedenheit in der Stimme, dass ich vor Schreck nach Luft schnappen muss. Ich schlucke eine ganze Menge Teichwasser und da: Pardauz, sagt da ein Mädchen. Es steht im Kinderbilderbuch neben der Kinderbilderbuchkatze und der Jemand mit der großen Zufriedenheit in der Stimme sagt: Wie altklug. Wie alt und wie klug wird es später nicht werden, das Kinderbilderbuchmädchen mit seiner Kinderbilderbuchkindheit dort beim Teich. Ganz und gar aufgelöst ist die Kinderbilderbuchkindheit im Geruch des Wassers: da schwimmt jemand in Seidentüchern, die nach Kindheitsteichwassern riechen, wer kann da mit? Wer hätte? Schwimmt da ein Holzmesser, geschnitzt für den Bruder, den das Mädchen verloren hat, da ist er noch nicht einmal angekommen gewesen. Im Schilf wird er hängen geblieben sein. Das Schilf wird ihn gefangen genommen und nicht mehr herausgegeben haben, denkt das Mädchen, lächelt und sagt in eine Sprechblase hinein: Pardauz. Die Katze streicht am Ufer entlang. Das Mädchen hat so viel Zufriedenheit in der Stimme, dass ich vor Schreck nach Luft schnappen muss. Es schwimmt in seidigen Wassertüchern. Ziemlich lebendig.
ahg - 15. Jun, 11:37
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