Call me Lil
Ma chére Schatzi, hab ich meiner Freundin geschrieben, stell dir vor, jetzt muss ich auch noch Englisch lernen! Und dann werd ich wohl auch schwarzes Klamott brauchen. Die Literaten: schwarz (schwarze Hose, schwarzer Pullover, strenge Silhouette), die bildenden Künstler: bunt (bunte Röcke, von denen der Saum runterhängt, Oberteile mit freier Fläche über der Brust: für die großen Ketten - Naturfarben oder grellstes Plastikbunt). Du hast ja Recht, wie immer: Literat ist leichter (Call mi: Lil). Und Nähmaschine brauche ich auch keine. Die beiläufigen Blicke muss ich noch üben und am wichtigsten: wie der Tiger aus ihnen herausspringt im rechten Moment. Oder in irgendeinem Moment, der dann der rechte ist, weil der Tiger herausgesprungen ist. Hättest du einen Tiger für mich? Ob auch ein Panther geht? So durch die Kunstringe gesprungen, würde er doch mehr hermachen als das Essoviech. Blöd nur die Rilkesache. Weil so leicht, wie du tust, ist es mit der Lil auch wieder nicht. Welche Katz auch immer, schickst mir auch einen Cave für sie? Weil Musik ist auch wichtig. Und schick mir ein paar unauffällige Wörter. Please. Als Bassin.
ahg - 7. Jan, 10:22